21.12.2011

Berlin


Seit Berlin Hauptstadt ist, kommen jedes Jahr Millionen von Besuchern. Kilometerweit laufen sie vom Reichtagsgebäude durch das Brandenburger Tor, die Prachtstraße Unter den Linden hinunter, pilgern durch Tiergartengrün zum Potsdamer Platz, staunen über die neue Welt unter dem schwebenden Zeltdach und suchen am Kollwitzplatz und in der Kastanienallee nach dem Mythos vom Prenzlauer Berg.
 Eine Million sind seit dem Mauferfall 1989 zugezogen, genauso viele weggezogen, ins stadtferne grüne Umland, weg von den ewigen Baustellen. Manche kommen nach Jahren wieder zurück.
 Was eigentlich macht die Faszination dieser Stadt aus? Das Historische neben dem Neuen, das Traditionelle neben dem Aufbruch, die Stadt und den Kiez, in dem die Berliner leben, unbeeindruckt von Touristenströmen und auch abseits davon.
Berlin ist eine arme Stadt. Nach Krieg und Mauerbau haben viele Firmen die Stadt verlassen, es mangelt an Arbeitsplätzen. Wissenschaft, Forschung und Tourismus entwickeln sich jedoch vielversprechend. Berlin ist aber auch eine reiche Stadt, weil sie jungen Menschen aus aller Welt Platz lässt, ihre Ideen zu verwirklichen und sich gegenseitig zu inspirieren.
Berlin ist nicht nur ein riesiger Steinhaufen, sondern auch ein Geschichtsbuch, sogar das des ganzen Landes. Die Straßen und Gebäude erzählen von der Zeit der preußischen Könige und Kaiser, aber auch von Kriegen und Mauerbau, vom Kalten Krieg und seinen Folgen, die nirgends so deutlich waren wie in der geteilten Stadt.

Geschichte ist in Berlin nie zu Ende.
Wer hier lebt, ist dabei.






Es stimmt noch heute, was der Chronist Walter Kiaulehn 1958 schrieb:


Als Berliner muss man nicht geboren sein, man kann es werden.

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